Fragen und Antworten

Eisenbahnüberführung Schanzenstraße

Quelle: DB InfraGO AG

Sie haben Fragen und möchten mehr wissen zum Projekt? 

Auf dieser Seite haben wir oft gestellte Fragen zusammengetragen und beantwortet. Schauen Sie rein und informieren Sie sich!
Wenn Sie weitere Informationen benötigen, dann nehmen Sie gerne direkt mit dem Projektteam Kontakt auf.

Die Brücke

Warum wird die Brücke erneuert?

Die Eisenbahnüberführung (EÜ) Schanzenstraße ist ein wichtiger Baustein in der Schieneninfrastruktur Hamburgs. Das Bauwerk wurde im Jahr 1903 erbaut und ist somit rund 120 Jahre alt. Wegen der hohen Belastung durch den Zugbetrieb hat die Brücke das Ende ihrer technischen Nutzungsdauer erreicht und muss erneuert werden.

Die Erneuerung des Bauwerks ist wichtig, um langfristig eine moderne und leistungsfähige Schieneninfrastruktur für unsere Hansestadt bereit zu stellen. Sie ist ein Schlüssel für Wachstum, Wohlstand und gesellschaftlicher Teilhabe für Hamburg und die Hamburger:innen. Die Verbindungsbahn, insbesondere die S-Bahn, ist das Rückgrat der Wirtschaft und sichert den Menschen, die hier leben, nachhaltige und sichere Mobilität zu.

Wie lange hält die neue Brücke?

Die neue Brücke ist auf eine Lebensdauer von 100 Jahren ausgerichtet. Nach Abschluss der Arbeiten wird es also sehr lange dauern, bis ein erneuter Ersatz notwendig wird. Damit das so bleibt, werden wir natürlich immer wieder die Brücke inspizieren und wenn es notwendig ist, Instandhaltungsarbeiten vornehmen.

Warum wird die Brücke nicht saniert?

Die DB InfraGO AG hat im Zuge der Planung zur Erneuerung des Bauwerks auch die Option einer Sanierung geprüft.
Diese ist jedoch Aufgrund des Alters des verbauten Stahls nicht mehr möglich. Die bestehende Brücke wird den zukünftigen Anforderungen aus dem Eisenbahnverkehr nicht mehr gerecht. Um langfristig einen sicheren und leistungsfähigen Eisenbahnbetrieb gewährleisten zu können, ist ein Ersatz der gesamten Brücke erforderlich.

Welche Abmessungen wird die neue Brücke haben?

Die bestehende Brücke ist eine Überführung von vier Einzelgleisen (zwei S-Bahn-Gleise und zwei Fern- und Regionalbahn-Gleise) und hat folgende Maße:

  • Weite: 25 m
  • Breite: rd. 30 m (5,50 m je Überbau)
  • Höhe: 4 m

Das neue Bauwerk wird sich in seinen Abmessungen nur wenig abheben:

  • Weite: 24 m
  • Breite: 32 m (5,50 m je Überbau)
  • Höhe: 4 m

Umgebung der Brücke

Was passiert mit den Fahrradständern unter der Brücke?

Die Fahrradständer, die sich heute unter der Brücke befinden, müssen leider für den Neubau weichen. In Abstimmung mit dem Bezirksamt Altona konnten wir geeignete Ersatzstandorte finden. Die neuen Fahrradstellplätze werden nach Fertigstellung der neuen Brücke jeweils nördlich und südlich des Bauwerks neu errichtet.

Müssen Bäume für den Neubau gefällt werden?

Ein umfangreiches Fällen von geschützten Bäumen ist nicht notwendig.

Wir sind uns der Bedeutung von Bäumen und Stadtgrün gerade in einem städtischen Ballungsraum wie Hamburg bewusst. Wir haben daher in unserer Planung darauf geachtet, so schonend wie möglich mit der Vegetation im Umfeld der Baustelle umzugehen.

Lediglich ein Baum muss gefällt werden. Der jedoch an gleicher Stelle neu gepflanzt und kompensiert wird. Gleichwohl müssen wir etwas Platz schaffen für die Baumaßnahme. Davon wird auch die Vegetation insbesondere entlang des Bahndamms im Baufeld betroffen sein. Diese müssen wir im Rahmen der Projektumsetzung teilweise zurückschneiden.

Müssen für den Neubau Häuser abgerissen werden?

Nein, es müssen kein Häuser abgerissen werden.

Auch wenn die Bebauung sehr nah an die Baustelle heranreicht, haben wir in der Planung darauf geachtet, die Eingriffe in das Umfeld zu minimieren.  

Die Baustelle

Was ist das Besondere am Bauverfahren?

Der Zusammenbau der neuen Brücke benötigt Platz. Durch die Lage des Bauwerks in dicht bebautem Gebiet mit einem hohen Verkehrsaufkommen ist jedoch wenig Platz für die Baustelle vorhanden.

Für die Baustelleneinrichtungsflächen wurde nach Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile daher eine technisch anspruchsvolle und innovative Lösung entwickelt. So werden die neuen Brückenelemente auf zwei Montageplattformen gefertigt. Diese werden über dem Straßenraum der Schanzenstraße und der Sternschanze in unmittelbarer Nähe zur Eisenbahnbrücke aufgebaut. Die Gerüste haben eine Höhe von jeweils mindestens 4,50 m und eine Breite von 10 m. Sie werden für etwa sechs Monate stehen.

Durch die Verlagerung der Montage der neuen Brücken in den „ersten Stock“ werden die Einschränkungen im Straßenraum stark reduziert. Außerdem wird der Flächenverbrauch für die Baustelle minimiert.

Wie werden die Anwohnenden vor Baulärm geschützt?

Klar ist, dass es auf unseren Baustellen auch mal lauter werden kann. Das lässt sich leider nicht vermeiden.
Unser Ziel ist es, die Lärmbelästigung - insbesondere nachts - auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu organisieren wir die Baustelle nach dem Vermeidungs- und Minimierungsgebot. So setzen wir z. B. so weit wie möglich, erschütterungs- und schallarme Baumaschinen und Bauverfahren ein. Außerdem werden möglichst viele lärmintensive Arbeiten im Tagzeitraum durchgeführt.

Warum kann die DB InfraGO AG eigentlich anfangen zu bauen, ohne dass die Baugenehmigung vorliegt?

Für die DB InfraGO AG gilt natürlich das Gleiche wie für alle Bauherren und Bauherrinnen: wir können erst dann Anfang zu bauen, wenn wir die entsprechende Genehmigung haben. Im Fall der Erneuerung der EÜ Schanzenstraße ist die Erteilung des rechtgültigen Planfeststellungsbeschlusses gleichbedeutend mit der Baugenehmigung.

Allerdings dürfen wir bereits vor der Erteilung der eigentlichen Baugenehmigung vorbereitende Maßnahmen durchführen. Es handelt sich hierbei um wichtige Vorarbeiten wie zum Beispiel Bodensondierungen. Hierbei wird der zukünftige Baugrund z. B. auf im Boden verborgene Kampfmittel überprüft. Diese Maßnahmen sind wesentlicher Teil des Planungsprozesses. Sie müssen durchgeführt werden, um die Sicherheit aller Beteiligten bei der später Bauumsetzung zu gewährleisten.

Dies ist der Grund, warum häufig bereits „Bauarbeiten“ im Bereich der Brücke sichtbar sind, obwohl noch kein Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Den bauvorbereitenden Maßnahmen ist gemeinsamem, dass sie keine baulichen Veränderungen am Brückenbauwerk vornehmen. Sie dienen lediglich als Vorbereitung der späteren Baumaßnahme. Damit sind Sie losgelöst vom eigentlichen Baustart zu sehen.

Gestaltung der neuen Brücke

Konnten sich Bürger:innen in die Gestaltung des neuen Bauwerks einbringen?

Ja, es gab die Möglichkeit, sich zur Gestaltung der neuen EÜ Schanzenstraße einzubringen. Dazu haben wir neben Online-Informationsveranstaltungen im Sommer 2021 einen Gestaltungsdialog mit Anwohnenden und Interessierten durchgeführt. Ziel hierbei war es, kreative Impulse und Denkanstöße für die gestaltbaren Elemente der Brücke zu erarbeiten.

Der Austausch hat aus unserer Sicht den Planungsprozess bereichert. Wir konnten verschiedene Anregungen aus dem Dialog mitnehmen und in die weiteren Planungen aufnehmen. So haben wir z. B. den Wunsch nach einer Lösung für die wegfallenden Fahrradständer umsetzen können. Des Weiteren konnten wir erreichen, dass gestalterische Elemente an der Brücke, wie die alten Geländer oder die Verklinkerungen der Widerlager rekonstruiert werden.

Sind die Ergebnisse des Gestaltungsdialogs veröffentlicht?

Ja, wir haben den Gestaltungsdialog dokumentiert und die Ergebnisse veröffentlicht.
Mehr zum Gestaltungsdialog finden Sie auf der Seite des Gestaltungsdialogs.