Kampfmittelsondierungen auf der Brammerfläche – Sicherheit im künftigen Baufeld

Die Brammerfläche dient in Teilen als Vormontageplatz für die neue Sternbrücke, auf welcher der Überbau des neuen Bauwerks zusammengebaut und dann zum Einbauort transportiert wird. Nun müssen wir im Juni 2023 die Fläche auf Hinterlassenschaften aus dem letzten Weltkrieg untersuchen.

Leider finden wir auch fast 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs immer wieder Kampfmittel auf Flächen, die wir für Bauarbeiten nutzen wollen. Oftmals handelt es sich dabei um nicht explodierte Fliegerbomben.  Aber auch Munition, Granaten und andere Waffen aus den Weltkriegen werden gefunden.

Der Kampfmittelfund hat historische Gründe. Bahnanlagen waren während der Weltkriege wichtige strategische Ziele für alliierte Bombardierungen und Angriffe. Als bedeutende Infrastruktur für den Transport ziviler Versorgungsgüter, Rohstoffe oder den Nachschub von militärischen Gütern wurden sie daher gezielt bombardiert und waren hart umkämpft. Im Fokus standen Brückenbauwerke, Bahnhöfe und Bahnknotenpunkte. Diese Flächen sind daher bis heute in einem hohen Maße von Kampfmittelrisiken betroffen.

Um die Sicherheit der Anwohnenden sowie der Projektbeteiligten zu gewährleisten, ist es wichtig, vor dem Baustart den Boden der Baustelle gründlich auf Kampfmittel hin zu untersuchen. Mögliche Blindgänger oder andere Hinterlassenschaften aus den Kriegen müssen sicher entfernt und unschädlich gemacht werden.

Diese Maßnahmen werden bei sämtlichen Baumaßnahmen mit Eingriffen in den Boden durchgeführt. Weit vor dem eigentlichen Baubeginn muss geklärt werden, ob ggf. eine Erkundung oder Beseitigung von Kampfmitteln vor Durchführung der Baumaßnahme notwendig ist. Eine erste Einschätzung des Kampfmittelrisikos übernimmt der zuständige Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) eines jeweiligen Bundeslandes. Die Einschätzung erfolgt auf Basis von Luftbildauswertungen. Wird der allgemeine Kampfmittelverdacht bestätigt, plant die Bahn gemäß den Empfehlungen des KBDs entsprechende Maßnahmen bzw. Sondierungsarbeiten.

Dieser Fall ist bei der Brammerfläche eingetreten, sodass nun die notwendigen Sondierungen durchgeführt werden müssen. Hierfür wird der Untergrund auf der Brammerfläche tiefergehend untersucht. Dazu werden bis zu 3.300 Bohrungen von bis zu 6 m Tiefe vorgenommen. Sollten dabei Kampfmittel gefunden werden, werden diese zu einem späteren Zeitpunkt geräumt.

Die Arbeiten finden ausschließlich am Tag statt. Wir setzen moderne, lärmgedämpfte Arbeitsgeräte ein. Trotzdem lassen sich Lärmemissionen nicht gänzlich ausschließen. Wir bitten um Verständnis für die möglicherweise entstehenden Unannehmlichkeiten.

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